Haus in den Bergen, Saalbach

Eine alpine Schihütte samt Appartements in Saalbach. Der Traum der Architektenfamilie Aichinger. Alles andere als klassisch. Pur, klar, bis ins kleinste Detail durchdacht und mit der Natur draußen vor den endlosen Fenstern als stiller Hauptdarsteller. Magdalena Wahlmüller von AREA Wien zeigt sich für die Möblierung verantwortlich und lernte, dass Schlichtheit oft die schwerste Aufgabe ist.

Standort
Saalbach, Salzburg
Kunde
Familie Aichinger
Innenarchitekten
designkollektiv
Fotos
Christoph Panzer

Am Anfang stand ein Bauchgefühl. Und darauf soll man sich ja bekanntlich verlassen. Dominik Aichinger und Edi Mayr von AREA kennen sich lange. Trotzdem leitete dieser die Anfrage bezüglich Möblierung der Saalbacher Skihütte mit den Worten „Ich bin mir sicher, ihr arbeitet gut zusammen“ an Magdalena Wahlmüller von AREA Wien weiter. Die Chemie stimmte. So sehr, dass Magdalena bereits nach dem ersten Treffen mit Bibiana und Dominik Aichinger wusste, dass sie sich hier auf ein außergewöhnliches Projekt freuen kann.

„Die beiden waren so klar in ihren Wünschen, Vorstellungen und ihrem Gespür für Materialien, dass es anfangs eine Challenge darstellte, sich tief in ihre Welt hineinzudenken“, erinnert sich Magdalena an die erste Begegnung. Dennoch gaben sie viel Raum für Vorschläge und haben Inputs und Ideen aufgenommen und durchdacht. Es war ein intensiver Austausch am Weg zur Lösung.

Aussicht ins Tal

Dominik Aichinger ist Architekt in Gmunden und Wien. Mit der Planung und Umsetzung seines Hauses in Saalbach erfüllte er sich den Traum von der eigenen Skihütte in den Bergen. Ein Traum, den er durch Appartements zum Vermieten in einem zweiten Gebäude auch mit anderen teilt. Klar und mit viel Liebe fürs Detail fügen sich das Objekt unaufgeregt in den sanft-aufsteigenden Südhang. Nach vorne öffnet es sich durch große Glasflächen der spektakulären Aussicht hinunter ins Tal. Zu den puren Formen der Architektur passend, sollten sich auch die Möbel einfügen. Nicht herausstechen! Der Hauptdarsteller im Glemmtal ist und bleibt die Natur draußen. Dazu kam der Wunsch, keinen großen Mix an Herstellern aufkommen zu lassen, sondern sich auf einige wenige zu reduzieren. „Schlichtheit ist oft die schwerste Aufgabe. Weil die Vielfalt am Markt so groß ist, dass es unzählige Möglichkeiten gibt.“

Pur und klar

Ein Esstisch ist eine Platte mit vier Beinen? Könnte man meinen. Nicht jedoch, wenn man eine genaue Vorstellung davon hat, wie dieser aussehen soll. Dann nämlich geht es um die bestimmte Stärke der Tischplatte, die Ausführung der Kanten, die Proportionen der Beine und das richtige Massivholz. „Nach intensiver Suche sind wir dann zufällig über einen höhenverstellbaren Beistelltisch auf horgenglarus aus der Schweiz gestoßen.“ Die Möbelmanufaktur zeigte sich durch die Herausforderungen angefixt und fertigt den Tisch in Sondermaß mit einer schwarzen, matten Speziallackierung. Die dazugehörenden Stühle sowie sämtlichen Beistelltische kommen ebenfalls von horgenglarus.

Ich habe mir oft vorgestellt, dass ich vor den Fenstern sitze und nach draußen in die Natur schaue. Und mich gefragt, was mich von der Natur ablenkt. Aber auch, was mich glücklich machen würde. Wenn ich heute daran denke, dass Bibiana und Dominik genau dieses Gefühl dort haben, dann weiß ich, warum ich das, was wir bei AREA machen, so liebe.

Magdalena Wahlmüller, Geschäftsführung Wien und Mitinhaberin AREA

Grau in grau

In einer Skihütte werden auch immer wieder Gäste untergebracht, weshalb manche der Sofas ausklappbar sein sollten. Nachdem diese perfekt zu den restlichen Couchen passen, wurde hier auf das Modell Neowall von Living Divani gesetzt. Der leinenartige Stoff in einem dunklen Grau hebt sich nur marginal vom Betonboden ab. Ebenso verhält sich auch der Loungesessel Frog von Living Divani, der mit schwarzem Unterbau und dem schwarzen Geflecht eine Sonderlösung darstellt.

„Für mich war die Schihütte samt der Appartements ein extrem spannendes Projekt, bei dem ich wieder viel gelernt habe“, erinnert sich Magdalena. Vor allem, dass man sich auf sein Bauchgefühl verlassen kann. „Ich habe mir oft vorgestellt, dass ich vor den Fenstern sitze und nach draußen in die Natur schaue. Und mich gefragt, was mich von der Natur ablenkt. Aber auch, was mich glücklich machen würde. Wenn ich heute daran denke, dass Bibiana und Dominik genau dieses Gefühl dort haben, dann weiß ich, warum ich das, was wir bei AREA machen, so liebe.“