what the hack is future?
Workshop und Vortrag von und mit Raphael Gielgen

Wie sieht ein Arbeitsplatz in 20 Jahren aus, werden ‚Desksharing’, ‚Activity-Based-Working’ und der in alle Höhen gepriesene ‚Non-Territoriale-Arbeitsplatz’ wirklich die so lieb gewonnenen ‚Ein-Mann-Büros’ ablösen und welchen Herausforderungen werden sich Unternehmen und Mitarbeiter in der Zukunft stellen müssen? Um Fragen wie diese zu beantworten und DNA, Das Neue Arbeiten, zu diskutieren, luden AREA und Vitra zu einem spannenden Event unter dem klingenden Namen ‚what the hack is future?’ in die inspirierenden Räumlichkeiten der Tabakfabrik Linz.

Hauptakteur und Vortragender der Veranstaltung, die in dieser Form und Größe erstmalig in der Landeshauptstadt über die Bühne ging, war Raphael Gielgen von Vitra. Der halb-Deutsche, halb Spanier machte seine Leidenschaft für das ‚Nase in den Wind halten’ zum Beruf und erforscht als Head Research/Trend Scout für Vitra mögliche Wege in die Zukunft der Arbeitswelt und der daraus resultierenden Anforderungen an den Arbeitsplatz von morgen.
Er sei extrem neugierig und liebe es, mit Menschen zu reden und zu sehen, wie sie an Lösungen von Problemen herangehen. Diese Selbsteinschätzung, die Raphael Gielgen bei seinem Besuch in der Linzer Tabakfabrik gleich zu Beginn seiner Ausführungen in den Raum wirft, trifft den Charakter des ‚Zukunftsforschers’ wohl schon ziemlich gut. Arbeiten hat sich in den vergangenen Jahren zweifellos verändert. Die vor einigen Jahren noch gut funktionierenden Strukturen sind mittlerweile überholt und führen viel langsamer an unternehmerische Ziele, als neue, innovative Ansätze das tun würden. ‚Desksharing’ löst die fixen Arbeitsplätze ab, ‚Activity Based Working’ zielt darauf ab, dass wirklich die Kollegen, die gerade an einem Projekt arbeiten, auch gemeinsamen ‚Space’ zur Verfügung haben und durch ‚Me And We Spaces’ werden Räumlichkeiten ganz anders aufgeteilt, als das bisher der Fall gewesen ist. Arbeit und Privatleben verschmelzen zunehmend und in den Unternehmen der Zukunft wird nicht nur zusammen gegessen, sondern auch nach Feierabend ein gemeinsames Bier getrunken.
Die große Herausforderung, der sich Unternehmen auch schon in der Gegenwart zunehmend stellen sollten und wohl auch müssen, ist die Frage, wie man denn einen Weg in diese Zukunft findet, der einerseits gangbar ist und andererseits die Talente und Kreativität der Mitarbeiter ideal stützt und fördert. Denn diese Kreativität wird es schlussendlich auch sein, die über Erfolg oder Misserfolg von Firmen in den kommenden Jahrzehnten entscheiden wird. In Zeiten steigender Branchenkonvergenz, also sich auflösender Grenzen zwischen den Wirtschaftszweigen und der daraus resultierenden wachsenden Unübersichtlichkeit von Konkurrenz- und Mitbewerberfeldern, wird es immer wichtiger, den eigenen Mitarbeitern ein Umfeld zu bieten, um deren Talente und Kreativität bestmöglich zu entfalten. Um an innovativen Lösungen zu tüfteln und ebenfalls über den unternehmerischen Tellerrand zu blicken.
„Die Konkurrenz von morgen ist sicherlich nicht mehr die von heute. Diese kommt aus einer ganz anderen, heute noch nicht vorstellbaren Richtung. Darauf müssen wir uns bestmöglich vorbereiten“, so Gielgen, der zu Erforschung der zukünftigen Arbeitswelt mehrere Male im Jahr um die Welt fliegt und den Menschen, wie er es selbst bezeichnet, über die Schultern blickt und daraus lernt. „So entsteht ein möglicher Blick in die Zukunft, auf den wir bei Vitra setzen und auch dementsprechend reagieren.“
Ebenfalls mit den Herausforderungen der Zukunft des Arbeitsplatzes beschäftigt man sich seit vielen Jahren bei AREA. Das Planungsbüro und Handelsunternehmen für hochwertige und innovative Einrichtungskonzepte mit Sitz in Salzburg und Linz, setzt dabei ebenso auf offene Lösungen wie Partner Vitra. „Wir beschäftigen uns mit diesen Zugängen zu neuen Arbeitswelten schon seit über zwei Jahrzehnten, von dem her haben wir da entsprechend Erfahrung und stehen dem Ganzen sehr offen und positiv gegenüber. Dadurch dass wir immer schon auch im Privatbereich geplant haben, war dieser fließende und gemeinsame Übergang in die Bürowelt von Beginn an Teil unserer Gestaltungen. Wir werden weiterhin versuchen, das optimale Ergebnis für den jeweiligen Kunden bzw. Firma zu ermöglichen“, so Simon Ladner von der AREA Geschäftsleitung.
Auf die Frage, wann der Prozess abgeschlossen und die Zukunft denn da sei, reagiert Raphael Gielgen zum Abschluss seines Vortrags mit einem Lachen: „Die Antwort kann hier nur sein, Niemals! Das Rad der Entwicklung dreht sich immer schneller und Unternehmen werden gut daran tun, sich mitzudrehen, sich und das eigene Arbeitsumfeld immer wieder neu zu erfinden und den Anschluss nicht zu verlieren.“
Es sind ohne Zweifel spannende Zeiten, in denen wir uns bewegen und die auf uns zukommen!