Constantly K
Karin Teigl
Die Bloggerin und Unternehmerin Karin Teigl im Essentials-Talk
Karin Teigel und ihr Mann Georg sind in den vergangenen Jahren 12 Mal innerhalb Europas umgezogen. Immer seinen Stationen als Profi-Fußballer hinterher. Ihre aktuelle Homebase befindet sich wieder in Wien, von wo aus die Unternehmerin ihre Karriere lenkt. Immer echt, authentisch und nahe an den Menschen. Als Fashion-Bloggerin Constantly K inspiriert sie über 300.000 auf Instagram. Ihre eigene Inspiration für Interieur und Möbel findet sie bei AREA.
Was ist für Sie gutes Design?
Wenn mir etwas gefällt. Stilbrüche! Das macht Design erst spannend. Auch in der Mode. Ein Blazer mit Cargo-Pants. Je crazier desto besser. Und trotzdem zeitlos. So weit bin ich auch schon. Der Mix macht es. Bei AREA finde ich das zum Beispiel bei Vitra und USM Haller, die haben geile, zeitlose Pieces.
Wie würden Sie den Stil in Ihrem Office beschreiben?
Ein Saustall, den brauche ich! Ich bin das organisierte Chaos. Ich weiß aber immer, wo was ist.
Ist Ihr Arbeitsplatz jemals fertig?
Nie. Das ist wie mein Leben. Stillstand ist Tod. Wenn du glaubst, du musst nichts mehr tun, dann wirst du ersetzt. Man muss immer Neues lernen. Sonst bleibst du stehen. Das gilt auch im privaten Bereich. In Beziehungen.
Beschreiben Sie sich und Ihren Stil zu arbeiten doch einmal in drei Worten.
Auf jeden Fall auf Augenhöhe und sehr offen. Ich fahre eine Open Door Policy für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Außerdem bemühe ich mich, auf jede Social Media Nachricht zu antworten. Geht nicht immer. Und ich bin authentisch und echt. Ich ziehe alles durch, gebe einen Scheiß darauf, was andere denken und rede so, wie ich als Pongauerin rede.
Was sind drei Dinge, die Sie mögen und drei, die Sie nicht abkönnen?
Ich liebe Offline-Zeit ohne Social Media. Die nehme ich mir immer wieder, checke zwei Mal im Jahr in ein Retreat ein und schalte das Telefon aus. Wir verwenden auch zu Hause nach 20 Uhr kein Smartphone mehr. Nur Netflix und nicht Netflix und Social Media.
Und gute, tiefgründige Unterhaltungen. Auf der anderen Seite hasse ich Unehrlichkeit, Illoyalität, Gossip und Drama. Mittlerweile vermeide ich das alles!
Haben Sie Helden in Ihrem Leben?
Einer meiner Helden ist mein Mann Georg. Der letztes Jahr einen schweren Unfall gehabt hat. Der Weg zurück war unfassbar hart. Schädel-, Jochbein- und Kieferbruch. 8 Wochen völliger Stillstand. Und das als Sportler. Das nicht-Aufgeben und das Dranbleiben ist für mich sehr wertvoll. Das hat mich extrem beeindruckt. Das habe ich ihm in unserem Podcast dann auch gesagt. Unter Tränen. Und der, der ihm damals das Leben gerettet hat, ist ein Held. Ich bin ihm ewig dankbar!
Haben Sie Ihren Sinn hinter all dem schon gefunden? Im Leben?
Ja! Zu leben, Spaß zu haben und Leichtigkeit zu fühlen.
Liegt in der Leichtigkeit das Geheimnis Ihres Erfolgs?
Absolut. Ich habe nie nach links und rechts geschaut., habe immer mein Ding gemacht. Leute schauen viel zu sehr auf andere. Mir haben sie immer gesagt: Mach Avocado auf Brot, mach Lifestyle-Content. Ich habe immer nein dazu gesagt. Ich mag Mode und Streetstyle, das ist mein Ding.
Als mein Bruder und ich nach Salzburg gezogen sind, haben ein paar Leute über mich gesagt, dass ich wie ein Bauer rede. Neben mir. Das hat mir sehr weh getan. Zugleich hat es mich auch stark gemacht. Bis heute bin ich stolz, dass Bauerndirndl aus den Bergen zu sein. Ich zelebriere das, egal was kommt.
Was würden Sie im Leben als essenziell bezeichnen?
Meine Routinen. Ich bin ein Gewohnheitsmensch. Sechs Mal in der Woche gehe ich von 8 bis 9 zum Sport. Oft auch zweimal am Tag. Die Frühstunde ist für mich ganz wichtig. Da muss ich nicht denken. Wir gehen auch jeden Tag um halb 10 ins Bett. Vor allem wenn Georg Spieltag hat. Außer wir sind unterwegs.
Was ist für Sie Schönheit?
Wenn man glücklich und zufrieden ist, dann ist man auch schön. Ein positiver Mensch zu sein war immer mein Pluspunkt. Weil man das ausstrahlt. Wenn die schönsten Leute unglücklich, langweilig oder ohne Personality sind, dann erinnere ich mich nicht an sie. Ich interessiere mich auch wirklich für die Leute und ich nehme mich jedem an. Das bleibt in Erinnerung. Das kommt von meiner Mama.
Unter welcher Überschrift soll Ihr Leben einmal stehen?
Gemeinsam abheben – und dabei am Boden bleiben. Das soll heißen, du sollst dich immer verändern, aber nie vergessen, dass du du bleibst. Deshalb auch mein Motto: Constantly changing, constantly you! Ich war das Gesicht von Intimissimi und anderen coolen Kampagnen. Super, dass ich das gemacht habe, aber ich bin immer ich geblieben. Deswegen bin ich nicht besser oder schlechter.
Was schätzen Sie an AREA?
Hauptsächlich die Leute. Dass man sich immer willkommen fühlt. Und sie haben ein Händchen für geile Teile und Farben. Solche, die man sonst in Wien nicht findet. Das Orange von USM, das zarte Rosa dieser Eames Plastic Armchairs. Aber die Leute machen es aus.
Gibt es ein Möbel, das Sie aktuell gerne hätten?
Das geile Sofa aus dem Schauraum. Layout von Prostoria. Und das rosarote USM Haller als ganze Wand. Kommt noch.
Was steht als Nächstes auf Ihrer Bucket List?
Mit dem Georg nach Hawaii zu reisen. Wir haben beide das ‚Café am Ende der Welt‘ gelesen. Er war noch nie dort, obwohl ihn viel mit den Inseln verbindet. Aber das geht erst, wenn er als Sportler in Pension ist. Aktuell bleiben wir hier in Wien.