Neuer Showroom für Hasenbichler GmbH
Im Dunkeln hell
- Projekt
- Hasenbichler Showroom
- Kunde
- Hasenbichler GmbH
- Standort
- Golling
- Zeitraum
- 2023-2024
- Fotos
- Jürgen Grünwald
Ein Lagerraum – reduziert, roh, nur durch zwei Oberlichter fällt Licht in den Raum. Hier sollte erstmals in der Firmengeschichte von Hasenbichler ein Showroom entstehen. Markus Vogler von AREA entwickelte ein Konzept rund um abgekantetes Blech, das den Fokus auf die ausgestellten Kühlmöbel, Gastro-Vitrinen und Weinkühler legt und die Umgebung bewusst zurücknimmt, um dadurch Klarheit und Wirkung der Objekte zu betonen.






Das Konzept
Der Raum am Firmenstandort in Golling bleibt dunkel, tief und ruhig. Ebenso die kühle Präsenz der eingesetzten Materialien. Edelstahl in seiner präzisesten Form, kantig, lasergeschnitten und durch Licht transformiert. „Wir wollten keine klassische Show. Die Produkte brauchen keinen hellen Raum, sie brauchen Fokus, keine Ablenkung“, beschreibt Markus Vogler seinen innenarchitektonischen Ansatz, der den Raum formte. Ein Konzept, das sich durch Reduktion auf das Wesentliche behauptet. Hier dominieren Licht und Schatten – ein minimalistischer Dialog, der Produkte mit starker Handschrift inszeniert.


Material und Raumwirkung
Die Entscheidung für ein tiefes Schwarz – sowohl im Raum als auch in den verwendeten Materialien – ist fast radikal. Der aufgeständerte Boden aus Gummigranulat, matt und weich in seiner Haptik, erzeugt ein körperliches Erlebnis. „Dieser Boden, der fast ein Laufbahngefühl suggeriert, verleiht dem Raum einen eigenen Rhythmus“, so Vogler. Die dunklen Flächen schweben scheinbar im Raum, getrennt durch einen schmalen Spalt von den Wänden. Eine Box-in-Box-Konstruktion, die ein subtiles Spiel aus Geometrie und Materialität aufnimmt. Durchbrochen nur von punktuellen Akzenten aus Licht, die, wie Laserschnitte in der Dunkelheit, die Weinkühler und Edelstahlmodule hervorheben. Die Oberlichter bieten kein großzügiges Tageslicht, sondern inszenieren vielmehr sanfte Lichtteppiche, die sich über die Flächen legen. Dieser Kontrast aus diffus gestreutem Tageslicht und scharfen LED-Linien, die die Formen der Produkte umspielen, gibt der Ausstellung Tiefe und Struktur.


Gestaltungselemente
Das Raum-in-Raum-Konstruktionsprinzip folgt der Idee des Abkantens, eine der wichtigsten Produktionstechniken im Herstellungsprozess der Firma Hasenbichler. Der Produktionsprozess der Ausstellungsstücke wird selbst zur übergeordneten Gestaltungsmetapher. Boden, Wände und Decke sind, analog zu den Produkten, aus einem einzigen Blechteil gebogen, kantig und präzise. Schwarzes MDF, filigran an den Kanten, verleiht der Struktur Leichtigkeit. Der Raum öffnet sich nicht, er schließt sich um die Exponate und verstärkt so den Fokus. Es entsteht ein poetischer Dialog zwischen den Produkten und der Hülle, die sie trägt.


Funktionale Aspekte
Zwischen Präsentation und Funktionalität verläuft ein schmaler Grat. Eine raumhohe LED-Videowall trennt den Ausstellungsbereich vom Besprechungsraum – eine Grenze, die fließend bleibt. Die Materialien spielen dabei eine wesentliche Rolle: MDF, HPL, Edelstahl und ein Sportboden aus recyceltem Gummigranulat begegnen sich in einer asketischen Palette, die immer wieder auf das Thema des Abkantens zurückführt. Selbst die Teeküche und die Weinschränke fügen sich kompromisslos in das streng geführte Konzept ein.
„Es war wichtig, dass der Raum nicht ablenkt, sondern die Produkte in den Mittelpunkt stellt. Diese Idee des gefalteten Blechs gibt dem gesamten Raum seinen Ausdruck“, fasst Vogler zusammen. Die Lösung für einen Raum, der nicht mehr sein will, als die stille Bühne für das Wesentliche.



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Markus Vogler