Das neue Leben des St. Josefsheim

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Projekt
St. Josefsheim
Kunde
Silvretta Montafon Holding GmbH
Standort
Schruns-Tschagguns
Zeitraum
2021
Fotos
Silvretta Montafon Holding GmbH
Gebäudeleitsystem
Agentur b.lateral

Ein Restaurant und Hostel im denkmalgeschützten, restaurierten und im Herbst 2021 wiedereröffneten St. Josefsheim. Ein Stück lebendiger Geschichte aus dem Montafon. Am Anfang stand wie so oft eine Vision. Das ehemalige Krankenhaus mit Geburtenstation als Jugendherberge neu zu denken und im Geiste der ehemaligen Bestimmung mit neuem Leben zu füllen. Bis dahin gab es bereits viele Nutzungskonzepte – vom Boutique Hotel bis zum Fitnesscenter. Doch erst als Stefan Brandtner, mit dem wir in den letzten Jahren eng zusammenarbeiten im Zuge eines Workshops seiner Idee Ausdruck verlieh, bekam das Josefsheim eine neue Perspektive. Und genau an diesem Punkt kamen wir von AREA ins Spiel.

Die Vision

Hotels und Pensionen gibt es viele im Montafon. Doch ein Hostel, fußläufig vom Bahnhof und der Bergbahn gelegen und diejenigen ansprechend, die nicht in der hohen Preisklasse mitspielen wollen oder können, gab es bis dahin noch nicht.

Trotz vieler Zu- und Umbauten schlummerte der Charakter des Josefsheims immer noch unter den Bausünden der vergangenen Jahrzehnte. Er musste nur wieder freigelegt werden. Unsere Vision war, ein Zuhause auf Zeit für Gäste aus der ganzen Welt zu schaffen. Doch auch die tiefe Verbundenheit der Einheimischen mit dem Gebäude durfte nicht außer Acht gelassen werden.

Bei dem Projekt ging es darum, das, was schon da ist, zum Vorschein zu bringen und mit Dingen zu ergänzen, die die neue Nutzung erfordern.

Katharina Hofer, AREA Salzburg

Das Hostel

Die Jugendherberge selbst sollte eine günstige Übernachtungsmöglichkeit darstellen, in der trotzdem ein Gefühl von Zuhausesein aufkommen lassen soll. Hier kamen Katharina Hofer von AREA Salzburg die Erfahrungen auf ihren vielen Reisen und das Wissen, was denn ein gutes Hostel ausmacht, zugute. Zentrales Element sind die Bettnischen, die trotz der bis zu 8-fach-belegten Zimmer Rückzug und Privatsphäre ermöglichen. Sie wurden speziell für das Hostel von uns entworfen und von einem regionalen Tischler aus Kernesche-Vollholz gefertigt. Die Serienmöbel stammen nicht zuletzt aufgrund der geografischen Nähe der Fertigungen von Moormann und Hussl.

Das Farbkonzept des Gebäudes ist zurückhaltend und zitiert die Pastellfarben der Fensterläden. Nur die unterschiedlichen Töne der Einzel- und Gemeinschaftsbäder stechen hervor und matchen sich mit denen der dazugehörenden Spinde von Fantin. Nachdem Langlebigkeit und Nachhaltigkeit beim gesamten Projekt eine zentrale Rolle spielten, entschieden wir uns in den oberen Stockwerken für einen fast unverwüstlichen, gegossenen Industrieboden aus Gummigranulat.

Die begehbare Gondel mit Blick ins darunterliegende Restaurant war schon im ersten Entwurf integriert und stellt eines der Highlights des neuen Josefheims dar. Hierfür konnten wir Kabine Nummer 1 der ehemaligen Zarmangbahn für das Hostel bekommen.

Das Restaurant

War unser Bestreben, die historische Substanz des Gebäudes so gut es geht zu erhalten, so sah unsere Planung im Erdgeschoß dennoch eine größere Intervention vor. Um dem dortigen Restaurant ein offenes Raumgefühl zu geben, wurde eine Wand geöffnet und eine Decke herausgenommen. Die Gestaltung stellt optisch eine Neuinterpretation der typischen montafoner Stube dar. Auch hier bringt die Kernesche Lebendigkeit in den Raum und sorgt für Gemütlichkeit und hohe Aufenthaltsqualität.

Heute ist das Josefsheim nach Jahre des Dornröschenschlafs wieder eines der Zentren von Schruns. Sommer wie Winter kommen die Gäste aus nah und fern hierher und verbringen unbeschwerte Tage in der Jugendherberge. Doch auch die Menschen aus der Gegend haben es wieder ins Herzen geschlossen. Treffen sich an einem der großen Tische im Restaurant, feiern in der Kapelle Hochzeit und Taufe oder spazieren durch den schönen Garten. Ein tolles Beispiel, wie die richtige Vision zur richtigen Zeit alles verändern kann.

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Katharina sagt dazu

Es freut mich sehr, dass das Gebäude wieder zum Leben erweckt wurde und dass sowohl das Hostel als auch das Restaurant dem Charakter so gut entsprechen. Es ist wunderschön geworden.